Heimtiere im Sommer

Endlich ist der Sommer da!
Sommerkleider und Sandalen anziehen, Schwimmen, Schwitzen, Glacé essen – so gehen wir Menschen mit der Hitze um. Und unsere Heimtiere?

Meerschweinchen …
… stammen aus dem Hochgebirge der Anden, wo es auch im Hochsommer nie sehr heiss wird. Sie können sich schlecht an Hitze anpassen. Im Sommer sterben in der Schweiz leider immer wieder Meerschweinchen an Hitzschlag.

  • Sorge im Meerschweinchengehege immer für genügend Schatten. Am besten ist der natürliche Schatten von Bäumen. Denke daran, dass der Schatten während des Tages wandert !
  • Falls kein natürlicher Schatten vorhanden ist: Stelle mehrere Sonnenschirme oder Sonnensegel beim Meerschweinchengehege auf, schneide ungiftige Zweige mit Blättern ab und lege sie ins Gehege.
  • ACHTUNG ! Plachen, die man über das Gehege legt, sind gefährlich ! Darunter bildet sich erst recht ein Hitzestau !
  • Zum Abdecken benutzt du ein weisses Leintuch. Aber niemals das Gehege ganz damit einschliessen, sondern immer schauen, dass die Luft von allen Seiten noch hinein und hinaus kann. Zur zusätzlichen Kühlung kannst du es nass machen, das kühlt die Umgebung etwas ab.
  • Ist es sehr heiss, kannst du Gartenplatten aus Beton und Backsteine im Gehege in den Schatten legen und mit Wasser besprühen.
  • Meerschweinchen müssen immer frisches Wasser haben, wechsle es täglich ein- bis zweimal. Füttere bei Hitze mehr wasserhaltiges Gemüse, zum Beispiel Gurken.

Hauskaninchen …
… stammen vom Wildkaninchen ab, welche von Spanien zu uns gelangten. Da sollte man meinen, sie seien Hitze gewohnt, aber weit gefehlt ! Wildkaninchen weichen der Hitze aus, indem sie nur in der Dämmerung und nachts unterwegs sind und den heissen Tag statt dessen in ihrem selbstgegrabenen, unterirdischen Bausystem verbringen, wo es kühler ist. Damit Kaninchen im Sommer keinen Hitzeschock bekommen, musst du ihr Gehege wie das von Meerschweinchen mit Schatten schützen und die gleichen Regeln befolgen.

Kleinnager …
… stammen aus sehr warmen Gebieten. Der Goldhamster zum Beispiel ist in Syrien beheimatet. Aus diesem Grund wird oft fälschlicherweise angenommen, dass Kleinnager Hitze gut vertragen. Dies ist aber keineswegs der Fall. So liegt die Wohlfühltemperatur bei Kleinnagern bei etwa 20 oC. Ab 25–28 oC wird es für sie unangenehm oder gar gefährlich. Im schlimmsten Fall kann ein Hitzschlag drohen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit über 60% verschärft sich die Gefahr zusätzlich. Nager können nicht schwitzen und regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich über das Aufsuchen von kühlen Orten. Eine bedeutende Funktion spielen dabei die unterirdischen Gangsysteme, die sie sich anlegen. In diesen Gängen und Wohnhöhlen sind die Temperaturen stabil und gemässigt und bieten den Tieren sowohl bei Kälte als auch bei Hitze im Freien einen angenehmen Rückzugsort.

Um den Kleinnagern Abkühlung zu verschaffen, sollte man im Sommer kühle Orte im Gehege schaffen. Dies kann erreicht werden in dem man Kacheln oder Steinplatten ins Gehege legt. Sehr geeignet sind auch feuchte Tontöpfe. Diese sollten so angebracht werden, dass die Öffnung seitlich liegt und sie nicht davon rollen können. Helfen diese Massnahmen nicht mehr, muss der Käfig an einen kühlen Standort gebracht werden.

• Heimtiernager haben oft keine Möglichkeit sich bei Hitze an einen kühlen Ort zurückzuziehen. Denke daran, dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Innern der Käfige schneller ansteigt als ausserhalb. Daher lohnt es sich im Sommer die Temperatur in den Käfigen regelmässig zu kontrollieren.
• Wenn immer möglich sollte man bei Hitze auf Transporte verzichten. Wenn sich diese nicht vermeiden lassen, sollte man sie während den kühleren Morgen- oder Abendstunden durchführen, ein gut durchlüfteter Transportkäfig verwenden und die Tiere nur in klimatisierten Fahrzeugen transportieren.

Hunde …
… können nicht schwitzen, sie können sich nur abkühlen, indem sie hecheln. Einem Hund auf dem Spaziergang kann ganz schön heiss werden unter seinem Fell. Was kannst du tun, damit es deinem Hund nicht zu heiss wird?

  • Gehe am frühen Morgen und späten Abend länger spazieren, wenn es nicht ganz so heiss ist, über Mittag nur kurz.
  • Viele Hunde lieben es, ein Bad zu nehmen und sich im Wasser abzukühlen.
  • Stelle dem Hund immer Wasser hin.
  • Lass niemals einen Hund im Auto zurück, und sei es auch noch so kurz ! Ein Auto kann zum richtigen Backofen werden. Es sterben jedes Jahr Hunde, weil sie im Auto in der Hitze zurückgelassen wurden.

Katzen …
… stammen von der nordafrikanischen Falbkatze ab, kommen mit trockener Hitze gut zurecht, wenn sie auch Schattenplätzchen haben.

  • Freilaufkatzen entscheiden selber, ob sie sich in die Sonne oder in den Schatten legen wollen. Sie sollten immer ins Haus können, da ist es normalerweise kühler.
  • Weissen Katzen musst du allenfalls die Ohren mit Sonnencreme einreiben, damit sie keinen Sonnenbrand und dann Hautkrebs kriegen.
  • Stelle Katzen immer Wasser hin, und zwar mehrere Schalen in der Wohnung verteilt.
  • Füttere Nassfutter.

Wellensittiche …
… stammen aus der australischen Wüste. Da sollte man meinen, dass ihnen Hitze nichts ausmacht. Aber auch Wellensittiche brauchen Schattenplätze in ihrer Voliere und Wasser zum Baden. Das gilt auch für Kanarienvögel, obwohl sie ursprünglich von den Kanarischen Inseln kommen, wo es das ganze Jahr angenehm warm bis heiss ist.

  • Volieren und Vogelkäfige sollten immer sonnige und schattige Bereiche haben, damit die Vögel aussuchen können, wo sie sich aufhalten wollen.
  • Richte die Vogelvoliere immer mit reichlich frischen, ungiftigen Ästen mit Laub ein. Das ist Schattenspender, Kletter- und Knabbermöglichkeit in einem !
  • Vögel brauchen immer frisches Wasser zum Trinken und zum Baden !
  • Ist es heiss, kannst du auch stark wasserhaltige Gemüse wie Gurken füttern.

Landschildkröten …
… kommen erst so richtig auf Touren, wenn sie sich in der Sonne aufwärmen können. Sie sind, wie alle Reptilien, wechselwarm. Sie brauchen Wärme von aussen, um in Schwung zu kommen. Das aber vor allem am Morgen. Über Mittag wird es dann aber sogar den wärmeliebenden Schildkröten zu heiss und sie ziehen sich in den Schatten zurück.

  • In einem Schildkrötengehege im Garten sollte es immer niedrige Sträucher haben, unter die sich die Schildkröten in der Mittagshitze verkriechen können.
  • Schildkröten brauchen beides: Sonnenplätze (vor allem mit Morgensonne) und Schattenplätze.

Pferde …
… verkraften grosse Temperaturschwankungen relativ gut. Bei extremer und andauernder Hitze können jedoch auch sie einen Hitzschlag erleiden.

  • Pferde und Esel in den Sommermonaten in der Nacht oder morgens und abends auf die Weide lassen.
  • Pferde benötigen bei grosser Hitze bis zu 60 Liter Wasser pro Tag.
  • Das Reiten im Sommer möglichst auf den frühen Morgen oder den Abend beschränken.

Esel …
… stammen ursprünglich aus den Wüsten. In ihrem ursprünglichen Lebensraum sind sie an hohe Temperaturen gewöhnt. In der Schweiz legen Esel, um sich vor der Kälte des Winters zu schützen, ein dichtes Fell an, das sie erst spät abwerfen. So können Esel im Sommer unter der Hitze leiden und müssen daher ständig Zugang zu einem Unterstand haben, um sich vor der Sonne und Insekten, aber auch vor Regen und Wind in Verbindung mit Gewittern zu schützen.

  • Esel nicht scheren: Ihre Haare sind notwendig, um ihre Haut zu schützen.

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