Esel

Der heutige Hausesel stammt vom Afrikanischen Esel ab. In mehreren Unterarten war der Afrikanische Esel einst über Nordafrika und Vorderasien verbreitet, heute leben nur mehr wenige Hundert Tiere im nordöstlichen Afrika (in Äthiopien, Eritrea, Somalia und Sudan).

Haltung
Um den Bedürfnissen der Esel gerecht zu werden, sollte man sie in der Gruppe halten und ihnen einen ständig zugänglichen, grossen und trockenen Auslauf bieten. Dieser sollte ausreichend gedeckt sein. Zudem möchten die Esel, wenn immer möglich, auf die Weide.

Einrichtung im Stall und auf der Weide
Esel brauchen ausreichend Einstreu und Zugang zu Wasser und zu Raufutter.  Im Stall sollte es jeweils einen separaten Bereich zum Fressen, zum Schlafen und zum Bewegen geben. Ausweichmöglichkeiten und viel Platz sind das A und O für eine funktionierende Gruppenhaltung. Unsere Hausesel sind genau wie ihre verwandten Wildtiere recht wasserscheu. Sie mögen es nicht, nass zu werden, und vertragen feuchte Kälte weniger gut als Pferde. Deswegen sollte auf der Weide ein Unterstand geboten werden.

Fütterung
Esel sind besonders gute Futterverwerter. Auf saftigen Weiden können sich Esel überfressen. Deshalb sollte das frische und junge Gras rationiert werden. Das Futter besteht in erster Linie aus Heu und/oder Stroh und kann mit Obst ergänzt werden. Sollten die Tiere zu dick werden, muss  darauf geachtet werden, dass sie sich mehr bewegen oder die Futtermenge reduziert wird. Kraftfutter und auch Brot können für diese aus kargen Regionen stammenden Tiere schädlich sein. Nicht selten führt die Überfütterung zu schmerzhaften und teils unheilbaren Hufkrankheiten (Hufrehe).

Beschäftigung
Esel sind in der Herde vor allem mit ihren Artgenossen und der Futteraufnahme beschäftigt. Auch in Gruppenauslaufhaltung sollten sie zur Bewegung motiviert werden: Wasser- und mehrere Futterstellen stehen bestenfalls breit verteilt auf dem Hof. Trotzdem sollte man sich aber auch selber um das eigene Tier kümmern und eine intensive Freundschaft mit diesem pflegen.

Unterschiede zum Pferd
Neben den deutlich sichtbaren Merkmalen haben Esel eine etwas niedrigere Körpertemperatur als Pferde. Die Tragzeit dauert länger als beim Pferd. Esel sind aufgrund ihres ursprünglichen Herkunftsgebiets wesentlich trittsicherer als Pferde.

Bedeutend sind auch Unterschiede im Verhalten: Esel fühlen sich wohler in kleinen Gruppen. Sie sind keine ausgeprägten Herdentiere wie Pferde. Dies zeigt sich auch in ihrem Fluchtverhalten. Pferde neigen in Stresssituationen zur Flucht, Esel dagegen bleiben oft zuerst wie angewurzelt stehen, bevor sie sich für einen Fluchtplan entscheiden (Flucht, Verteidigung oder Abwarten). Durch das Stehenbleiben der Esel entstand der Spruch vom «sturen» Esel, dabei ist es ein Zeichen von Intelligenz: Der Esel überdenkt zuerst die Situation, bevor er sich auf andere verlässt.

Ich weiss, dass …

… Esel keine Anfängertiere sind! Sie haben besondere Ansprüche. Sie leiden und erkranken bei falscher Haltung. Fachwissen ist vorausgesetzt!
… Esel Artgenossen brauchen. Sie sollten nicht alleine gehalten werden.
… Esel täglich ausreichend Bewegung brauchen.

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