Schlangen und Echsen

Schlangen und Echsen sind faszinierend anzuschauen. Ihre Haltung ist allerdings nicht einfach, sondern braucht viel Fachwissen und Verständnis für Technik. Viele Echsen und Schlangen stammen aus fernen Ländern, in denen es meist sehr warm ist. Während manche Tiere zum Beispiel in Wüstengebieten leben, kommen andere in Urwäldern vor, und wieder andere leben in Korn- oder Reisfeldern oder felsigen Gebieten. Wenn man eine Schlange oder eine Echse halten möchte, muss man sich vor dem Kauf gut informieren, aus welchem Lebensraum das Tier kommt.

Das Terrarium
Schlangen und Echsen werden in einem Terrarium gehalten. Da sie normalerweise keinen Auslauf bekommen, freuen sie sich über ein grosses Terrarium. Für zwei Zwergbartagamen beispielsweise sollte ein Terrarium verwendet werden, welches mindestens 150 Zentimeter lang, 70 Zentimeter breit und 80 Zentimeter hoch ist. Ein solches Terrarium kostet viel Geld und braucht Platz!

Das Terrarium muss möglichst ähnlich wie der natürliche Lebensraum der Tiere eingerichtet werden. Eine Zwergbartagame benötigt eine Wüstenlandschaft mit Sand und Steinen. Weiter braucht sie Verstecke und Möglichkeiten zum Klettern. Dies können Äste, Pflanzen, Korkröhren und künstliche Felswände sein. Auch eine flache Wasserschale, aus der sie jederzeit trinken kann,  muss vorhanden sein.

Nicht nur die Einrichtung, sondern auch das Klima – also die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit – muss gleich sein wie im natürlichen Verbreitungsgebiet. Um das sicherzustellen, muss ein Erwachsener behilflich sein. Mehr dazu steht im nächsten Kapitel.

Die Technik
Terrarien müssen durch spezielle Lampen beleuchtet werden. Die Lampen sorgen dafür, dass es hell ist, und sie liefern auch UV-Licht. UV-Licht ist für uns Menschen nicht sichtbar. Es ist aber unbedingt nötig, damit die Echsen gesund bleiben. Die Beleuchtung erzeugt nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Je nachdem, wie warm es im Terrarium sein soll, braucht es unterschiedlich starke Lampen.

Schlangen und Echsen aus tropischen Gebieten sind auf eine hohe Luftfeuchtigkeit im Terrarium angewiesen. Dazu braucht es technische Geräte, die die Luftfeuchtigkeit erzeugen und messen. Die Lampen und die technischen Geräte sind teuer. Man muss zudem viel Fachwissen haben, um die richtigen Produkte auszuwählen. Für ein Kind allein ist dies zu kompliziert, hier muss eine erwachsene Person mithelfen.

Das Futter
Viele Echsen fressen Insekten. Schlangen fressen in der Regel tote Mäuse oder Ratten. Wenn man sich davor ekelt, Insekten oder Nagetiere zu verfüttern, sind Schlangen oder Echsen keine passenden Haustiere.

Das Alter
Schlangen und Echsen können teilweise sehr alt werden – eine Königspython wird im Schnitt ca. 20 Jahre alt! Vor dem Kauf muss man sich gut überlegen, ob man so lange für ein Tier sorgen möchte.

Welches Tier?
Für Anfänger eignen sich zum Beispiel Bartagamen und Zwergbartagamen sowie Kornnattern und Königspythons. Diese Arten werden häufig in Auffangstationen oder Tierheimen abgegeben. Es ist eine gute Idee, zuerst dort nachzufragen, bevor man ein Tier in einer Zoohandlung kauft.

Ich weiss, dass …

… sich viele Leute vor dem Kauf zu wenig über Schlangen und Echsen informieren. Mit der Zeit verlieren sie das Interesse und möchten das Tier loswerden. Aus diesem Grund überleg ich mir einen Kauf gut und berate mich mit einer erwachsenen Person, damit mir und meinem Tier nicht dasselbe passiert!
… Schlangen und Echsen ihr ganzes Leben lang wachsen. Die Mindestmasse für Terrarien sind daher abhängig von der Körperlänge, die das Tier erreichen wird. Informieren kann man sich bei der Fachstelle Heimtiere des Schweizer Tierschutz STS.
… es noch andere exotische Tiere gibt, die in einem Terrarium gehalten werden. Hierzu zählen Frösche oder auch Spinnen und Skorpione. Auch über diese Tiere muss man sich vor dem Kauf gut informieren.
… Schlangen und Echsen schwierig zu halten sind. Vor dem Kauf muss man sich gut über das Tier und seine Bedürfnisse informieren.
… Schlangen und Echsen keine Kuscheltiere sind. Sie verbringen viel Zeit mit Herumliegen. Manche sind längere Zeit am «Sünnele», andere sind erst in der Nacht aktiv, oder sie halten eine Winterruhe und schlafen während mehrerer Wochen. Wenn du ein Tier zum Streicheln möchtest oder eines, welches sich viel bewegt, sind Reptilien die falsche Wahl.
… ein Terrarium ein grosser Kasten ist, der entweder ganz aus Glas, aus Glas und Holz oder aus Glas und Kunststoff besteht. Für Reptilien gibt es spezielle Terrarien. Nagerterrarien und Aquarien sind nicht geeignet! Weil sich Glas bei Sonneneinstrahlung aufheizt (das ist so, wie wenn man hinter einem Autofenster sitzt, wenn die Sonne scheint), dürfen die Terrarien nicht vor einem Fenster platziert werden. Auch ein Fernseher oder eine Stereoanlage gehören nicht in die Nähe eines Terrariums!

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